In der Tiefe seiner Seele ist jeder Mensch vollkommen. In den ersten Lebensjahren organisiert sich die Psyche so, dass Schmerz vermieden und zugleich elementare Grundbedürfnisse nach Autonomie und Geborgenheit erfüllt werden. In dieser Zeit fällen wir unbewusst die Entscheidung, was uns wichtiger ist: unserem Eigenwillen treu zu bleiben ODER Nähe, Verbundenheit und Dazugehören. Jeder findet in den ersten Lebensjahren seine ganz individuelle Lösung, die immer zugunsten einer der beiden Pole – Autonomie und Bezogenheit – ausfällt. Als Mensch können wir auf kein der beiden Bedürfnisse komplett verzichten, aber wir können es vor uns selbst und vor anderen verbergen beziehungsweise „abspalten“.
Als Erwachsene fühlen wir uns dann in einigen Situationen leer, nehmen uns innerlich stark zurück, verlieren Kraft und Lebensfreude oder ecken oft an. Wir stehen ständig „unter Strom“ und haben den Eindruck, immer wieder zu scheitern. Bei manchen Menschen verschaffen sich die „abgespaltenen“ Bedürfnisse sogar in Form von Krankheiten, Unfällen oder existenziellen Lebenskrisen Gehör.
Unsere Schutz- und Reaktionshaltungen, die wir vor allem in unserer Ursprungsfamilie entwickelt haben, wirken so lange weiter bis wir sie bewusst bearbeiten. Die Intrapsychische Systemarbeit (IPS) nach Monika Schneeweiß hilft, die abgespaltenen Anteile wieder Schritt für Schritt zu integrieren. So können wir zu unserer Tiefe und Essenz, zu unserer ursprünglichen Lebendigkeit und Liebesfähigkeit zurückfinden.